Nach und nach trudelten die Kinder in der Früh um 9 Uhr im Pfarrheim von Sankt Michael in Lochhausen ein. Die Haupt-Organisatoren Franziska, Sophia und Korbinian sowie einige andere halfen und sorgten dafür, dass alle mit Umhängen, Kronen, Spendendose oder Stern ausgestattet waren. Dann wurden die Routen besprochen und los ging’s! Insgesamt 32 Kinder waren dieses Jahr an fünf Tagen als Sternsinger in Lochhausen und Langwied unterwegs und sammelten für ein Umweltschutzprojekt in Amazonien. Über 9.000 Euro sind dabei zusammengekommen, das zweitbeste Ergebnis überhaupt in der Pfarrei Sankt Michael!
Dabei sah es erst gar nicht danach aus. Anfangs seien wenig Anmeldungen zum Sternsingen gekommen, erinnert sich Franziska Freudenberg aus dem Leitungsteam. Erst nachdem der Anmeldeschluss verlängert worden war und sogar noch nach dem Sternsinger-Vortreffen seien weitere Anmeldungen gekommen. Dann aber war alles top: „Die Kinder waren hochmotiviert, einige wollten sogar spontan noch einen Tag mehr laufen“, freut sich Franziska. Doch es sei gar nicht so einfach gewesen, die Menge der Kinder und Gruppen auch von Jugendleitern begleiten zu lassen. „Viele waren im Urlaub, hatten Abgabetermine, oder mussten schlichtweg arbeiten“, so Franziska. Doch schlussendlich hat es mit einiger Anstrengung doch geklappt.
Neues Team und einige Änderungen
Das Organisationsteam, bestehend aus Sophie, Korbinian und Franziska, war dieses Jahr komplett neu. Mit an Bord war auch Andi Sedlmair, der auf viele Jahre Sternsinger-Erfahrung in der Pfarrei zurückblicken kann. Einige Dinge wurden im Vergleich zu den Vorjahren geändert: Beispielsweise wurde das Abendessen für die Sternsinger in das Pfarrheim verlegt. Das sei logistisch einfacher, so Franziska, weil zum einen weniger „Koch-Familien“ gesucht und die Kinder nach dem Sternsingen nicht zu verschiedenen Familien gefahren werden mussten. Neu war auch, dass in diesem Jahr an fünf statt vier Tagen gelaufen wurde. Dadurch habe man die Strecken kürzen können, die Kinder seien bereits am Nachmittag fertig gewesen und mussten nicht bis in den Abend hinein sammeln, so Franziska.
Wie im vergangenen Jahr gab es drei Hotspots in Lochhausen. Damit werden Gegenden in der Pfarrei, die aus Zeit- oder Kapazitätsgründen nicht abgelaufen werden können, zusammengefasst und die Menschen können den Sternsingern zu einem bestimmten Zeitpunkt am Hotspot begegnen, den Segen erhalten und eine Spende abgeben. Die Resonanz sei insgesamt zwar ganz gut gewesen, meint Franziska, wenn es kommendes Jahr aber wieder so viele Sternsinger gebe, könne man auch alle Häuser in Lochhausen abgehen.
Am letzten Tag der Sternsingeraktion, dem Dreikönigsfest am 6. Januar, gab es dann einen feierlichen Gottesdienst mit Pater Abraham in Sankt Michael, zu dem alle Sternsingergruppen dieses Tages kamen. Dort hatten sie ihren großen Auftritt vor allen Gottesdienstbesuchern und sind anschließend auf die Straße zum Spenden sammeln gegangen.
Positives Fazit der Aktion und zwei „Taufen“
Organisatorin Franziska Freudenberg zieht ein positives Fazit der diesjährigen Sternsingeraktion: „Für mich ist das Wichtigste, dass die Kinder Spaß haben“, so Franziska. Ein gutes Zeichen dafür sei gewesen, dass viele Kinder gesagt hätten, sie wollten unbedingt nochmal laufen. Schwierig sei gewesen, dass manche der besuchten Haushalte nichts mit den Sternsingern anfangen konnten, so Franziska. Vereinzelt sei den Kindern sogar die Tür vor der Nase zugeschlagen worden. Dem gegenüber seien aber zahlreiche sehr schöne Begegnungen mit Menschen gestanden, die auf die Sternsinger gewartet hätten und sich freuten, dass diese Tradition seit 50 Jahren in Lochhausen lebe.
Und dann gab es noch diesen kleinen, unerwarteten Moment: Eine Gruppe Sternsinger durfte zwei erst kürzlich geborenen Tieren – einem Lamm und einer Ziege – Namen geben. Die Kinder entschieden sich für Stella und Silvester. (ks)
Beitrag im Münchner Kirchenradio: